Osteopathie

Osteopathie ist in den USA eine medizinische Facharztausbildung. Im Unterschied dazu ist „Osteopathie“ in vielen anderen Ländern eine komplementär medizinische rein manuelle Behandlungsform, die Verbesserungen bei Leiden, vor allem im Bereich der Bewegung, erreichen will.

Wenn Osteopathen klassisch manuell untersuchen und diagnostizieren, dann versuchen sie Veränderungen in der Bewegung und im Gewebe des Körpers mit den Händen zu erfühlen, und dementsprechend zu behandeln. Wie in fast allen manuellen Heilkunden gibt es auch in der manuellen Osteopathie lösend harmonisierende Techniken (Impulstechniken, Anspannungstechniken) als auch sensibilisierend beruhigende Techniken (sanfte Berührungstechniken).

Die Behandlung zielt auf die Linderung oder Behebung funktioneller Beschwerden, vor allem im Bewegungsapparat, nicht auf die Behebung von Krankheiten.

In Europa ist Osteopathie eine primär manuelle Heilkunde. Osteopathie ist laut Auskunft des deutschen Bundesministeriums für Gesundheit und deutscher Rechtsprechung eine Heilkunde und keine Heilmaßnahme. Die Ausübung der Heilkunde darf in Deutschland nur praktiziert werden von Heilberufen, d.h. von Ärzten. Physiotherapeuten bieten verordnungsfähige Heilmaßnahmen an. Osteopathie ist keine verordnungsfähige Heilmaßnahme und daher als Heilkunde nur unter der direkten Fachaufsicht eines Arztes an Mitglieder der Heilhilfsberufe delegierbar. Es ist Physiotherapeuten erlaubt, einzelne Techniken der Osteopathie bei direkter Überwachung durch den Arzt auszuüben. Dies ist möglich, wenn Physiotherapeuten die Heilkunde Osteopathie in Praxen von Ärzten oder in Krankenhäusern und Kliniken unter direkter Aufsicht ausüben. Physiotherapeuten dürfen auch unter direkter Aufsicht eines Heilberufes keine interne Weichteilbehandlung im Bereich des kleinen Beckens ausüben, und auch keine Techniken der Manipulation mit Impuls (sogenanntes Einrenken ). Physiotherapiepraxen, die die Heilkunde Osteopathie ohne direkte Überwachung eines Heilberufes in ihren Räumlichkeiten anbieten, werden von den Leistungsträgern / Krankenkassen in Regress genommen und laufen Gefahr, ihre Lizenz zu verlieren.

Die Fachrichtung der manuellen Behandlung in der Medizin der Osteopathie, kennt verschiedene Methoden.

Einige solcher Behandlungsmethoden sind die :

Parietale Osteopathie

mit Strain/ Conterstrain – positional release

Muskel – Energie- Techniken ( Postisometrische Relaxation

Faszien – Techniken

HVLA- Techniken („ high velocity, low amplitude“, also kleine schnelle Bewegungen; sie entsprechen dem „ Einrenken“ in der Chirotherapie )

Viscerale Osteopathie

Techniken zur Behandlung von Gleitbewegungen innerer Organe.

Cranio-sacrale Osteopathie

z.B. Anwendung bei Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus, Schwindel, Trigeminusneuralgie

In der Osteopathie wird der Mensch als Einheit behandelt. In der täglichen Praxis gehen die verschiedenen Behandlungstechniken ineinander über, da sie individuell dem Behandlungsverlauf folgen. Deshalb ist es nicht sinnvoll, einzelne Behandlungstechniken als separate Techniken anzubieten.

Die Therapie ähnelt einer Kombination aus manueller Medizin, Bindegewebebehandlung, Lymphdrainage und Krankengymnastik.